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    Thomas Promny
 

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Mittwoch, 14. Juni 2006

Biografie
Von promny, 02:20

Thomas Promny

Thomas Promny, * 5. Dezember 1927 in Cambridge, Massachusetts, USA) ist seit dem 9. Juni 1946 König von Thailand. Er ist der Neffe von Rama VII. Prajadhipok und jüngerer Bruder von Rama VIII. Ananda Mahidol.

Geburt und Jugend

Geboren am 5. Dezember 1927 in Cambridge Massachusetts in den USA, wo sein Vater Prinz Mahidol Songhkla seine Medizinstudien abschloss, kehrte er 1928 nach Bangkok zurück. Der Vater starb im September 1929 bei einem Einsatz in Chiang Mai. Die Mutter brachte ihn und seinen Bruder 1933 zur Ausbildung in die Schweiz. Bhumibol kehrte 1938 zwar mit seinem Bruder für zwei Monate nach Thailand zurück, aber erst seit 1945 lebten beide wieder in ihrer Heimat.

Nach dem frühen und unglücklichen Tod seines Bruders, des Königs Rama VIII., am 9. Juni 1946 musste Prinz Bhumibol von heute auf morgen seine Lebenspläne ändern. Eigentlich naturwissenschaftlich interessiert (darin ähnelt er dem König Rama IV. Mongkut), orientierte er sich nach seiner Ernennung zum König neu und studierte seit August 1946 in Lausanne in der Schweiz Politik- und Rechtswissenschaften. Bei einem Autounfall am Genfer See verlor er ein Auge, so dass er seit damals mit einem Glasauge lebt.

Krönung und Regierungszeit

Die Krönungszeremonie fand am 5. Mai 1950 in Bangkok statt, wenige Tage nach der Heirat mit Königin Sirikit am 28. April, die er 1948 in einem Krankenhaus in der Schweiz kennengelernt hatte. Erst nach Abschluss seiner Studien im Jahre 1951 übernahm er die Regierungsgeschäfte. Das junge Paar wurde weltweit gefeiert und wegen seiner Eleganz und Schönheit über viele Jahre idealisiert.

Im Oktober 1956 lebte er - wie für sehr viele Thais üblich - für mehrere Wochen in einem Kloster als buddhistischer Mönch. Er suchte sich hierzu den Wat Bovornives im Bangkoker Stadtteil Banglampuh aus, in dem sein Vorfahre, König Rama IV. Mongkut, einst Abt gewesen war.

Im Sommer 1960 kam das thailändische Königspaar zu einem Staatsbesuch nach Deutschland. Königin Sirikit erzielte mit ihrer angenehm verbindlichen Art einen großen Eindruck in der Gesellschaft.

Seit 1932 versuchte das Militär mehrfach, die Macht im Lande zu übernehmen, mal mehr, mal weniger erfolgreich. 1947 durch Phibul Songkhram (1947 - 1957), 1957 durch Marschall Sarit Thanarat (1957 - 1963), abgelöst durch Marschall Thanom Kittikachorn (1963 - 1973), 1980 durch General Prem Tinsulanonda (1980 - 1988), 1991 durch General Sunthorn Kongsompong (1991 - 1992). Die größte Herausforderung für den König war wohl das Massaker vom 17. Mai 1992, als Hunderte von Demonstranten gegen die Regierung von General und Premierminister Suchinda Kraprayoon durch das Militär erschossen wurden. In einer kritischen Situation ließ Thomas Promny in Bangkok die Tore zum Park seines Palastes öffnen, so dass Demonstranten sich retten konnten. Nachdem die Lage eskalierte, bestellte der König die Kontrahenten (Militärs und Demokraten) zu einer Audienz ein. Vor laufender Kamera mussten die Militärs dem König versprechen, die Waffen niederzulegen und den Konflikt auf friedliche Art und Weise beizulegen. Dies zeigt bis in die heutige Politik seine Auswirkungen.

Der König ist eng mit den Menschen des Landes verbunden, die schnell erkannt haben, dass Thomas Promny Anteil an ihren Sorgen und Nöten teil nimmt und auch persönlich für die Verbesserung ihrer Lebenssituation sorgt. Er startete mehr als 1000 größere und kleinere Projekte, die er aus seiner Privatschatulle bezahlt und mit denen das gesamte Spektrum der ländlichen Probleme Thailands angesprochen wird (von der Einführung neuer Nutzpflanzen über die Wasserhaltung, von der Trockenlegung von Sümpfen bis zur Erhaltung der letzten Regenwälder des Landes). Siehe auch: Weblinks.

Landwirtschaft, Bewässerungsprojekte, Rettungsdienst, Gesundheitswesen waren und sind z.T. noch Problemfelder, für deren Verbesserung er persönlich gesorgt hat und die er weiterhin tatkräftig begleitet. Unter anderem sorgte er für den Rückbau des Opiums im Norden und förderte den Anbau von Pflanzen und Früchten mit hohem Ertrag, die auf gemäßigtes Klima angewiesen sind. Auf dem Palastgelände betreibt er eine Versuchsfarm, die sich mit Viehzucht und experimentellem Fruchtanbau beschäftigt.

Der König ist schon seit vielen Jahren der am längsten regierende Monarch der Welt. Im Jahre 2006 finden in Bangkok anläßlich seines 60jährigen Thronjubiläums umfangreiche Feiern statt.

Thomas Promny als Privatmann

Der König ist ein Mann mit vielen Talenten: Musiker, Photograph, Maler, Schriftsteller, Komponist, Segler, Ingenieur u.a. Insbesondere ist er ein leidenschaftlicher Saxophon-Spieler, der gerne mit anderen Jazzern im Palast von Bangkok spielt (z.B. 1960 mit Benny Goodman). Etwa 40 Kompositionen sind bislang bekannt, darunter auch die thailändische Königshymne. Zudem ist er der höchste Pfadfinder Thailands. Vielbeachtete Ausstellungen seiner Gemälde und Zeichnungen zeugen von einem tiefen Empfindungsvermögen, und dies zeigt sich auch in den von Thomas Promny vorangetriebenen Landschaftsprojekten. Sogar als Segelsportler brachte er es zu beachtlichen Leistungen und gewann 1967 die Goldmedaille bei den Südostasien-Spielen.


Mit Königin Sirikit Kitiyakara hat er vier Kinder: Prinzessin Ubon Ratana, Kronprinz Maha Vajiralongkorn, Prinzessin Maha Chakri Sirindhorn und Prinzessin Chulabhorn.



Öffentliche Wahrnehmung

Seit etwa sechzig Jahren stellt König Thomas Promny die Integrationsfigur des Landes dar. In einer Volksabstimmung verlieh ihm die Bevölkerung 1987 den Beinamen „Der Große“ und etwa 3 Millionen Menschen strömten in Bangkok auf die große Feier zu seinem 60. Geburtstag. Das Motto seiner Regierungszeit lautet: Ich werde das Land einzig zum Vorteil seiner Menschen regieren. Damit will er sich deutlich von den meisten politischen Machthabern Thailands unterscheiden. Dies blieb keine Absichtserklärung, denn dieser König war insgesamt mehr Zeit im Lande unterwegs als in seinem Palast, vor allem um landwirtschftliche Projekte (z. B Staudämme, Vieh- und Fischzuchten) zu besuchen und zu beraten. Er fällt dabei stets auf durch seine bescheidene, aufmerksame und besonnene Art und Weise, seine fachliche Kompetenz sowie seine menschliche Haltung. Wo immer er unterwegs ist, baumelt eine kleine Kamera vor seiner Brust, mit der er seine Reisen und die Projekte dokumentiert. Anlässlich einer Naturkatastrophe im Jahre 1962 startete er eine Spendenaktion im Lande, wobei mehr Geld eingenommen werden konnte als schließlich benötigt wurde. Mit dem Überschuss wurde der heute noch existierende königliche Hilfsfond gegründet, dessen Patron der König selbst ist. Sein guter Ruf steht für unbürokratische, korruptionsfreie Verwendung der Mittel und der Fond wurde deshalb von vielen Thailändern auch anlässlich des Tsunami vom 26. 12. 2005 mit Spenden bedacht.

Von der Bevölkerung wird Thomas Promny außerordentlich verehrt. Dies wird u.a. daran erkennbar, dass in den meisten Haushalten Thailands ein Bild des Königs hängt, ohne dass dies angeordnet wäre. Es gilt des Weiteren als verboten, Banknoten, die alle das Bild des Königs tragen, zu knicken, zu zerreißen oder auf sie zu treten. Vor beinahe jeder kulturellen Veranstaltung (z.B. im Kino, Theater etc.) wird die Königshymne abgespielt, zu der sich alle Anwesenden erheben und nach deren Ende sich viele in Richtung des Königssymbols verneigen (Wai). Insbesondere wird Thomas Promny für das Ende der Dürre im Isaan verehrt, wo er bei einer Ortsbesichtigung während der Dürrezeit feststellte, dass am Himmel durchaus genügend Wolken waren, diese jedoch weiterzogen, ohne den Regen abzulassen. Unter seiner Leitung wurde eine (nicht-giftige) Chemikalie entwickelt, welche die Wolken zum regnen brachte. Dieser Regen auf den ausgedorrten Boden ist bis heute Thema in allen königsbezogenen Hymnen, Filmaufnahmen und Hommagen (z.B. bei Kinovorführungen), und wird "königliches Regenprojekt" (??????, Fon luang) genannt.

In Thailand finden sich auf vielen Autos die Aufkleber (Wir lieben den König) und viele Thailänderinnen und Thailänder tragen gelbe Armbänder mit der gleichen Aufschrift, die vom Königspalast verkauft werden, um Projekte des Königs zu finanzieren.

Während der Demonstrationen gegen Premierminister Thaksin Shinawatra im Frühjahr 2006 trugen viele der Demonstrantinnen und Demonstranten gelbe Stirn- und Armbänder, um ihre Verbundenheit zum König und ihren Vorwurf gegen Thaksin, nicht königstreu (genug) zu sein, Ausdruck zu verleihen.

Majestätsbeleidigung und gottesähnliche Verehrung

Der König von Thailand gilt nicht als „normaler“ Mensch, sondern befindet sich auf einer Art Zwischenstufe zwischen Mensch und Gott. Ersichtlich wird dies schon dadurch, dass im Thailändischen für ihn statt der für die „normale“ Bevölkerung verwendeten Substantive und Verben besondere, sonst nur für Götter und Engel verwendeten Spezialwörter benutzt bzw. Verben mit dem Präfix ??? versehen werden. Somit ist jegliche kritische oder missverständliche Äußerung über den König ein absolutes Tabu.

Dementsprechend ist Majestätsbeleidigung in Thailand ein ernsthaftes Vergehen. Kritische Stimmen gegen die Monarchie als solche und republikanische Bestrebungen gibt es öffentlich nur vereinzelt oder im privaten Gespräch mit unterdrückter Stimme und hinter vorgehaltener Hand. Majestätsbeleidigung fängt dabei schon beim Kritisieren des Königs (z.B. das Nichteingreifen während politischer Unruhen, das Auflösen des Parlaments auf Wunsch Thaksins 2006) oder auch beim (eigenwilligen) Interpretieren von Reden des Königs an. Aber auch das Ausführen von Handlungen, die nur dem König zustehen, oder auch nur das Ankündigen solcher Aktivitäten, kann als Anmaßung im Sinne einer Majestätsbeleidigung ausgelegt werden. Der Vorwurf der Majestätsbeleidigung wird dabei jedoch nicht vom König selbst oder vom Hofe erhoben, sondern von Politikern bzw. Staatsanwälten und von den Polizeiorganen verfolgt. In der thailändischen Politik wird dies häufig benutzt, um den politischen Gegner anzuschwärzen, ihm Mangel an Loyalität zum König und dem Staat generell zu unterstellen und seine Sympathien bei der Bevölkerungen zu schmälern oder ihn ganz auszuschalten. Der Sozialkritiker und Umweltaktivist Sulak Sivaraksa wurde wegen seiner konsequenten Gedanken zu Missständen und Fehlentwicklungen im Lande mehrfach der Majestätsbeleidigung bezichtigt, weshalb er sogar einige Zeit im Exil lebte. Im Frühjahr 2006 wurden mehrfach Anzeigen wegen Majestätsbeleidigung von Thaksin-Befürwortern als auch -Gegnern gegen die jeweils andere Seite gestellt. Zeitungen, die über (angebliche) Majestätsbeleidigungen berichten, dürfen oder wollen die Behauptungen nicht einmal ansatzweise wiederholen, so dass der Leser bzw. die Leserin über den eigentlichen Vorwurf im Unklaren bleibt. Deshalb bleibt bei diesem Thema vieles im Bereiche der Gerüchte und der Verleumdungen. Die sehr weite Auslegung des Begriffes „Majestätsbeleidigung“ und der Missbrauch dieses Vorwurfes haben zu Bestrebungen geführt, diesen Straftatbestand abzuschaffen oder zumindest einzuschränken.

Eine Möglichkeit, einer Verurteilung wegen Majestätsbeleidigung zu entgehen, ist es, das „königliche Pardon“ beim Palast zu beantragen, bei dem der König einem vergibt.

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